Barf und Hunde: Alles was du wissen musst

Was bedeutet B.A.R.F.?

B.A.R.F. ist die Abkürzung für „Biological Appropriate Raw Food.“ (Biologisch passendes Rohfutter).

Es wird verwendet, um die Idee hinter der Form der Ernährung zu beschreiben.

In einfachen Worten: beim "Barfen" geht es darum, das Rohfutter des Hundes so zu füttern, dass der Hund mit dem bestmöglichen Futter und deren Nährstoffen versorgt wird. Fertiges Nass- und Trockenfutter für Hunde wird von den Anhängern dieses Ernährungskonzepts im Allgemeinen nicht verwendet.

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Das vom australischen Tierarzt und Ernährungswissenschaftler Dr. Ian Billinghurst begründete Prinzip besteht darin, Hunden die Ernährung zu geben, die ihren natürlichen Bedürfnissen aus der Evolution heraus entspricht - eine Rohkost aus Fleisch und Gemüse, die frisch und ungekocht sind.

Das Erbgut domestizierter Hunde unterstützt dies. Von Boston Terriern bis St. Bernards sind Hunde im Wesentlichen gleich strukturiert wie ihre Vorfahren, die Grauen Wölfe.

Die Rohkost ist proteinreich, fettarm, enthält nur minimale Mengen an Kohlenhydraten und besteht aus:

  1. • Muskelfleisch
  2. • Rohe fleischige Knochen
  3. • Innereien
  4. • Gemüse und Früchte
  5. • natürlichen Ergänzungen


Wie viel Rohkost sollten Sie füttern?

Unabhängig davon, ob es sich um Trockenfutter, rohes Fleisch oder Leckerlis handelt, es ist immer wichtig, das Gewicht und das Alter des Hundes zu berücksichtigen.

Frage dabei am besten den Tierarzt deines Vertrauens, welche Menge Futter dein vierbeiniger Liebling basierend auf seine körperliche Verfassung benötigt.



Vorteile der Fütterung deines Hundes mit der B.A.R.F. Diät


Die Ernährung des Hundes besteht aus rohem Fleisch, Innereien, Obst, Gemüse, Getreide und kleinen Mengen Knochen. Zusätzlich werden den Gerstenmahlzeiten Vitamine und Mineralien sowie bestimmte Fette zugesetzt, um eine optimale Nährstoffversorgung des Hundes zu gewährleisten.

Es gibt zahlreiche gesundheitliche Vorteile, wenn du deinem Hund eine Rohkostdiät geben willst. Diese schließen ein:

  1. • schlanker und muskulöser Körperbau; fast 60% der Hunde sind übergewichtig oder fettleibig, was zu     Folgeerkrankungen wie Gelenks- und Kreislaufproblemen führen kann.
  2. • Haut- und Fellverbesserungen
  3. • Sauberere Zähne und frischerer Atem
  4. • Weniger Geruch
  5. • Lebendige, ruhige Energie

Und vergiss nicht die ökologischen Vorteile: Rohfutter senkt unseren ökologischen Fußabdruck. Eine Rohkost wird von den Körpern der Hunde wie übrigens auch bei Katzen besser genutzt, was kleineren Stuhlmengen und saubereren Katzentoiletten führt.

Bei der B.A.R.F.-Ernährung werden auch tierische Teile wie Innereien verwendet, die zwar für uns Menschen nicht schädlich sind, aber normalerweise von uns vermieden werden. Die Verwendung dieser Fleischteile reduziert den Abfall vom bereits geschlachteten Tieren, weil es sonst eben keine weitere Verwendung finden würde.

Kurz gesagt: Was für unsere Haustiere gut ist, ist auch gut für unsere Umwelt. Es ist wirklich eine Win-Win-Situation.


B.A.R.F.en kann auch ungesund sein

Die Ernährung nach der B.A.R.F.-Methode kann bei falscher Handhabung für den Hund – aber im Weiteren auch für den Menschen – negative Folgen haben. Daher sind hier auch die Risiken erwähnt.

Vermeide unbedingt diese Fehler

Das Ziel des Barfens ist es, Hunden eine Ernährung zu bieten, die auf die natürlichen Ernährungsbedürfnisse des Hundes eingeht. Viele Hundebesitzer wissen nicht, welche Nährstoffe wichtig sind, was leider auch manchmal gesundheitliche Probleme verursachen kann. Hausgemachte Mahlzeiten sind nicht unbedingt besser für Ihren Hund. Zusätzlich zu Verdauungsproblemen können Fehler in der Zusammensetzung des Lebensmittels zu einer Unter- oder Überversorgung mit verschiedenen Nährstoffen führen.

Die folgenden Fehler treten besonders häufig bei „gebarften“ Hunden auf:

  1. • Zu viel Fleisch
  2. • nicht richtig aufbereitete oder schlecht verdauliche Kohlenhydrate
  3. • Zu viele oder zu wenige Mikronährstoffe


Warum zu viel Fleisch schädlich ist

Viele Hundebesitzer sind der Meinung, dass der Hauptzweck des Fütterns darin besteht, dem Hund so viel rohes Fleisch wie nur möglich zu geben. Dies ist jedoch ein großer Fehler, der schnell schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des vierbeinigen Freundes haben kann.

Denn um eine optimale Nährstoffversorgung zu erreichen, ist es unter anderem wichtig, nicht nur Muskelfleisch, sondern auch andere tierische Bestandteile wie Bindegewebsstücke, Sehnen und Innereien zu füttern.

Darüber hinaus sind Hunde keine reinen Fleischfresser, sondern sogenannte Halb-Fleischfresser. Obwohl ihre Verdauung in erster Linie auf die Verwendung von tierischen Fetten und Proteinen gedacht ist, benötigen sie dennoch eine bestimmte Menge leicht verdaulicher Kohlenhydrate, die ihnen bei der Fütterung von Gerste in Form von pflanzlichen Komponenten zur Verfügung gestellt werden müssen.

Abgesehen davon, kann zu viel Fleisch mit Gerste zu einem Überangebot an Eiweiß führen und somit langfristig die Nieren des Hundes schädigen.

Kurz zur Erklärung: Gerste ist ein Getreide und wird oft mit dem Fleisch im Hundefutter gemischt um als Kohlenhydratlieferant zu dienen.

Zu viele oder die falschen Kohlenhydrate wie Gerste

Zu viel Muskelfleisch ist jedoch keineswegs der einzige Fehler, den viele Besitzer machen, wenn sie ihren Hund barfen. Darüber hinaus sind bei der Versorgung mit Kohlenhydraten einige Dinge zu beachten.

Obwohl Gerste oft mit reinem Rohfutter gleichgesetzt wird, können Hunde rohe Kohlenhydrate nicht gut verdauen. Aus diesem Grund ist es ratsam, Gemüse oder Kartoffeln zu erhitzen.

Durch das Erhitzen kann das Verdauungssystem des Hundes die Kohlenhydrate besser nutzen, so dass unnötige Verdauungsprobleme mit dem Barfen vermieden werden kann. Abgesehen davon, enthalten Kartoffeln das Alkaloid Solanin, weshalb sie von Hunden oder Menschen niemals roh verzehrt werden sollten.

Bedarfsgerechte Mikronährstoffversorgung

Die richtige Menge an Fleisch zu gewährleisten und Kohlenhydratquellen zu kochen, ist bei weitem nicht die größte Herausforderung beim Barfen. Schließlich ist auch die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen für die Gesundheit des Hundes von entscheidender Bedeutung.

Ein Unter- oder Überangebot an Mikronährstoffen ist bei Gerste keine Seltenheit. Insbesondere bei jungen Hunden kann dies zu massiven Problemen führen und beispielsweise Fehlbildungen des Bewegungsapparates oder Störungen des Knochenwachstums verursachen.


Warum Barfen auch für Menschen riskant ist

Das Risiko ist hauptsächlich auf die hohe Keimbelastung zurückzuführen, die rohes Fleisch manchmal haben kann, wie eine 2016 in den Niederlanden durchgeführte Studie zeigt.

Für gesunde Hunde sind Bakterien im Fleisch normalerweise kein Problem. Für Welpen oder alte und schwache Hunde können sie jedoch durchaus ein Risiko darstellen. Dies gilt auch für Menschen, die durch körperlichen Kontakt mit ihrem Hund unweigerlich mit vorhandenen Keimen in Kontakt kommen. Besonders ältere Menschen und Kinder können dadurch manchmal krank werden.

Daher ist unbedingt auch auf die Hygiene bei der Zubereitung des Hundefutters zu achten. Nur ein sauberer Umgang und eine korrekte Verarbeitung der Nahrungskomponenten sichert die Gesundheit von Mensch und Hund.

Die wichtigsten Fakten zu Barfen auf einen Blick

Wenn du dich dazu entscheidest, die Ernährung deines Hundes zu ändern, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die Fütterung mit Rohfutter allein nicht sicherstellt, dass dein geliebter Vierbeiner alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Hier sind einige der anderen Dinge, die berücksichtigt werden müssen:

  1. • Zu viele Proteine können langfristig die Entwicklung einer Niereninsuffizienz begünstigen.
  2. • Hunde benötigen neben Muskelfleisch auch andere Teile wie Sehnen und Innereien.
  3. • Gekochte Kohlenhydrate sind viel leichter zu verdauen.
  4. • Mikronährstoffe müssen so genau wie möglich an die Bedürfnisse des vierbeinigen Freundes angepasst werden.
  5. • Hygiene ist beim Umgang mit rohem Fleisch wegen möglicher Keimkontamination sehr wichtig.


Unser Fazit zum Thema Barfen für Hunde

An einer B.A.R.F.-Diät ist nichts auszusetzen. Hausgemachte Lebensmittel enthalten keine künstlichen Zusatzstoffe oder andere ungeeignete Zutaten. Solange die Mahlzeiten Ihres Hundes gut geplant sind, besteht kein Grund zur Sorge.

B.A.R.F. benötigt viel Wissen und Zeit. Fehler, die manchmal schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen können, sind daher keine Seltenheit. Wenn du also nicht dazu bereit bist oder momentan einfach nicht genug Zeit hast, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, solltest du vorerst lieber auf die B.A.R.F.-Diät verzichten.

Hier findest du einen guten Onlinekurs, in dem du dein ganzes Wissen zum Thema B.A.R.F. erlernen kannst. Angefangen von der richtigen Zusammensetzung der Komponenten, über die Berechnung bis hin zur perfekten Umstellung aufs Barfen.

    Cornelia Spritzendorfer

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